2024 – RMWM – Renis Mystischer Wintermarkt, Klappe die Zweite
2024 – RMWM – Renis Mystischer Wintermarkt, Klappe die Zweite

2024 – RMWM – Renis Mystischer Wintermarkt, Klappe die Zweite

Vom Zweiten Wintermarkt des Nordens – wie er in die Sagen einging

Und wiederum kam der Winter mit frostigem Atem über das Land, doch inmitten von Nebel und Nacht entzündete sich ein Licht: Renis Mystischer Wintermarkt öffnete zum zweiten Male seine Tore, und das Volk der Vagabunden richtete den Platz mit Bannern, Feuer und Ruf.

Viele befreundete Sippen kamen von nah und fern, um ihre Zelte zu schlagen und den Bund zu erneuern: die stolzen Noctuae, klug und wachsamen Geistes; Nerdvana, wild und wissensdurstig; die ehrenvolle Ritterschaft Tecklenburger Land; die wachsamen Reiter Vokterne Sleipnirs; und auch die finstere, doch treue Schwarze Horde, die wie Schatten zwischen den Feuern stand.

Nicht minder willkommen waren die fahrenden Händler und Schankwirte, allen voran Odins Schänke, wo der Met süßer floss als der Honig der goldenen Felder und das Bier stärker wirkte als ein Fluch. Auch die Klosterbrüder, Meister des Mahls, speisten das Volk mit Speis, so kräftig wie ein Hammerschlag. Und – zur großen Freude aller – kam in diesem Jahr ein gar zwergischer Schmied, dessen Hammerklang das Herz des Marktes erfüllte und dessen Klinge selbst Drachenhaut durchdränge, so sagt man.

Der Jarl Blorek, Herr des Stammes, fand in jenen frostigen Nächten Zuflucht im Zelte des Tippi, wo ein Ofen wärmte und Geschichten sprossen wie Frühlingstriebe im Schnee.

Und Tippi, der Wanderer mit dem lachenden Blick, lagerte unter doppeltem Banner: dem von Nerdvana und dem der Vagabunden Renis, und so schrieb er sich ein in zwei Lieder, was nur wenigen zuteil wird.

Doch wie in alten Tagen zeigte sich auch diesmal ein uraltes Übel: Nur Männer lagerten unter dem Banner der Vagabunden, und das schmutzige Geschirr sammelte sich wie Raben auf einem Schlachtfeld. Kein Wasser, kein Schwamm ward angerührt, und daheim seufzte Völva Alva, die Seherin – und schrubbte mit Zorn im Herzen und Seife in der Hand.

Und dann kam der Kampf.

Zuerst maß man sich Mann gegen Mann, in Übung und Mut, bis die Rufe laut wurden: „Schildwall!“ Die Reihen formierten sich, der Boden bebte, der Atem dampfte in der Kälte. Dann trafen die Krieger aufeinander – Eisen auf Holz, Wille gegen Wille.

Doch in diesem Schlachtspiel geschah ein dunkler Moment: Der Jarl, stark in Arm und Herz, schlug mit Macht auf das Schild seines Vorderen. Der Stoß ward geblockt, doch das Schwert – oh, das Schwert! – glitt seitwärts durch das Visier des Gegners. Es traf knapp oberhalb des Auges. Blut floss, rot und schwer, und viele hielten den Atem an.

Ein Glück inmitten des Schreckens: Das Auge blieb unversehrt. Kein bleibender Schaden ward zugefügt, doch der Jarl, von Schuld gezeichnet, wanderte fortan durch den Markt wie ein Schatten seiner selbst – schweigsam, in Gedanken verloren.

So endet dieser Eintrag: mit Freude und Feuer, Blut und Bier, und einem Markt, der selbst unter Schnee und Wind in Erinnerung brennen wird wie ein ewiges Herdfeuer.

2 Kommentare

  1. Marcel Koetter

    Tolle bilder, super geschrieben. Genau so wie in meiinen erinnerung.
    Freu mich schon auf dieses jahr ( ohne verletz ungen).
    Danke für die schöne zeit auf dem markt
    Und danke an die götter

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