Nachdem in einer verheißungsvollen Nacht nahe Hohenlockstedt der Zauber der Vagabunden seinen Anfang fand, war es allen ein großes Anliegen diesen Markt wieder besuchen zu wollen. Der Herzog, Blorek und der Schreiberling hatten so viel von dem kleinen Markt im hohen Norden nahe dem Meer erzählt, dass auch Traluja und Souly mitwollten, zur Geburtsstätte der Gemeinschaft. Da man dieses Mal eine kleinere Truppe war und die Geschäfte des Alltags es allen Mitreisenden erlaubten, beschloss man gemeinsam anzureisen, um so die Futterkosten für die teuren Pferde gering zu halten.
Alles in Allem war diese Pilgerfahrt eine merkwürdige Erfahrung, die dennoch als heitere Geschichte noch heute in den Kreisen so mancher Treffen erzählt wird und zurecht als humorvoller Denkzettel nicht zu missen ist.
Alles Begann auf der langen Anreise, als Traluja und der Herzog vorne auf dem Kutschbock saßen, während Souly und Blorek es sich hinten gemütlich machten. Der Herzog wurde in den Gesprächen mit Traluja nicht müde Ratschläge zum richtigen Lenken des Gefährts zu geben, inklusive der Frage, ob der der Rest der Kutsche noch da wäre. Als beide von hinten in der Kutsche einem befremdlichen Gespräch lauschten. So erwähnte Blorek, dass sein Ding abgebrochen sei und er es nun in die Truhe gesteckt habe. Zur weiteren Verblüffung unserer beiden Kutschenführer fragte Souly anschließend, ob er denn zuvor noch einmal mit dem abgebrochenen Ding spielen dürfte. Was hinten in der Kutsche geschah, bleibt weiterhin ein wohl gehütetes Geheimnis dieser beiden.
Nach der Ankunft in Hohenlockstedt kam es zur nächsten merkwürdigen Begegnung, als ein fremder Mann sich in das Lager der Gefährten gesellte. Dieser setzte sich zum längst errichteten Lagerfeuer dazu und begann nach kurzer Anfreundung mit den Anwesenden seine Geschichte zu erzählen. Da berichtete er ganz beiläufig, dass die Ausübung der Leidenschaft von Hinten den Genießern vorbehalten wäre. Da den Vagabunden bis dahin die Phantasie fehlte, was es mit diesem Genuss auf sich haben könnte, beschlossen alle den Markt weiter zu erkunden und der Geschichte keine weitere Beachtung zu schenken. Insbesondere Blorek sollte noch am eigenen Leib erfahren, worauf dieser Mann genau hinauswollte.
In einem benachbarten Piraten Lager sollte es den Gefährten vorbehalten sein noch etwas zu trinken aufzuspüren. Vor allem der Herzog verspürte eine große Wärme in seinem Herzen, als er den Anblick von Captain Carla mit eigenen Augen zu spüren bekam. Sie war die Anführerin des Lagers, aber ihre Schönheit verzückte den Herzog derart, dass er seine Liebe und Lust am ganzen Körper spürte. In so manch stiller Stunde soll der Herzog noch so etliche schönen Flecken an Karlas Körper erkundet haben.
Diese Piraten waren eine offene und lustige Gesellschaft. Blorek war nun auch wieder glücklich, da man ihm karibischen Rum angeboten hatte. So wurde aus einer Stunde gleich mehrere und der Mond war längst am Himmel erschienen. Die Gefährten hatten abermals Leute gefunden, mit denen sie eine schöne Zeit verbringen konnten.
Was nun folgte gehört auch bis heute in die an(n)alen der Vagabunden, auch wenn es bis heute ungelöst blieb, was genau geschah. Während sehr später Stunde der Alkohol noch floss und wohl jeder stark angeheitert am Lagerfeuer saß, betrat ein Mann, so groß wie ein Pferd, das Piratenlager. Da Blorek und eben dieser Mann sich auf Anhieb sehr gut verstanden, glaubte er auf einen Mann seines Volkes gestoßen zu sein und taufte ihn, nachdem dieser sich zuvor als Marvin vorgestellt hatte, kurzerhand auf den Namen Gunnar um. Zur tiefsten Geisterstunde geschah es dann und ein großes Gewitter brach vom Himmel herein, als ob die Pforten des Himmels sich geöffnet und alles irdische Wasser nur an diesem Flecken der Erde auf sie herabzuströmen schien. Gunnar, der zu diesem Augenblick vom Glauben an die alten Götter berichtete, beeindruckte Blorek. Beide erzählten in Anblick des Unwetters von Thor Odinson, dem Donnergott, und Gunnar begann von einem Ritual zu sprechen, um diesen Gott des Regens wieder milde zu stimmen. Laut seiner Aussage nämlich wäre es ratsam die Thors Amulette eines jeden aneinander zu reiben, so dass fortan das Gewitter verschwinden würde. Blorek hatte davon zwar bislang nichts gehört, aber klang es in seinem alkoholisierten Zustand schlüssig. Nachdem dann aber ebenjener Gunnar auch noch bei Blorek mit unter den Umhang wollte, bekam Blorek es mit der Angst zu tun. Blorek schossen die Gedanken des Mannes vom Beginn der Anreise wieder in den Kopf und er begriff nun allmählich, was es mit den Leidenschaften von hinten auf sich haben könnte. War dieser Gunnar ein verzauberter Genießer und eben gerade daran Blorek den Hof zu machen? Als Blorek dann das bezaubernde Funkeln in den Augen von Gunnar erblickte, begriff Blorek was die Stunde geschlagen hatte, kniff die Pobacken zusammen und rannte, als wäre der mächtige Allvater selbst hinter ihm her, zurück in sein Zelt, um sich dort vor den Ritualen für Genießer zu verstecken.
Der Herzog hingegen, der später mit einem breiten Grinsen im Gesicht ins Lager zurückkehrte, berichtete stets von seinem amüsanten Abend, um den sich bis heute ebenso die Legenden ranken. Auf die Frage was genau geschehen sei, antwortet der Herzog bis heute: „Ein Gentlemen genießt und schweigt.“
Am nächsten Morgen, als die Sonne am Horizont aufging und die Vagabunden nacheinander erwachten, war es aufgrund des Unwetters in der Nacht sehr ungemütlich, nass und kalt. Traluja fror gar bitterlich, doch war ein Lagerfeuer aufgrund der Nässe nahezu unmöglich mit einfachsten Mitteln zu entfachen. Da Blorek zu allem Überfluss den Schlüssel der Kutsche mit in sein Zelt genommen hatte, war es partout nicht möglich Feuerstein und Zunder aus der Kutsche zu holen. Man munkelt heute noch, dass Blorek aus Angst vor Gunnars Hammer sich noch lange in seinem Zelt versteckte, oder aber er lag im Koma aufgrund des Vollrausches der 8 Liter Met vom Vorabend. Irgendwann, als die Hände der meisten Gefährten bereits blau gefroren waren, fasste Traluja all ihren Mut zusammen und ging in Bloreks Zelt, der Gefahr bewusst, den stets nacktschlafenden Adeligen in seinem Adamskostüm zu erblicken.
Am Abend dann ging man, bevor die Abreise am nächsten Tag anstand, noch zu Gauklern und Jongleuren, die die Kunst des Spiels mit dem Feuer und wilden Greifvögeln beherrschten. Während derer Vorstellung brach der Himmel abermals auf, und das Unwetter der vorangegangenen Nacht kam Gemeinschaft nun wie eine milde Sommerdusche vor. So waren die Gefährten danach bis auf die Leibwäsche durchnässt und zogen sich das erste und bisher einzige Mal bereits kurz nach Sonnenuntergang in die Zelte zurück, um nicht am Lagerfeuer über ihre Geschichten zu berichten.