2025 – Winkingerfest Norddeich – Die Schlacht von Nordendi und der Kampf gegen den Regen
2025 – Winkingerfest Norddeich – Die Schlacht von Nordendi und der Kampf gegen den Regen

2025 – Winkingerfest Norddeich – Die Schlacht von Nordendi und der Kampf gegen den Regen

Prolog: Der Ruf des Nordwinds

Die Götter hatten es offenbar vorausgesehen: Die Schlacht von Nordendi im Jahre 2025 sollte keine leichte werden. Schon im Vorfeld begannen die Vorbereitungen mit einer Inbrunst, wie sie selbst in den alten Heldensagen nur selten Erwähnung finden. Unsere Vorräte wurden aufgestockt, als wollten wir die Ragnarök selbst überstehen: Für fast 1500 Goldstücke an Lebensmitteln und Getränken ward eingekauft. Darunter zählten über 100 Liter Bier, 18 Liter alkoholfreies Weizen, 6 Liter goldener Orangensaft, 6 Liter süßer Apfelsaft, 40 Liter reines Wasser und mehr als 50 Liter Cola – ein Vorrat, der selbst einen großen Jarlsrat für Tage genährt hätte. Doch am Ende ward alles verzehrt, geleert, verschlungen, als hätten Durst und Hunger in unseren Reihen eigene Stimmen erhoben.

Ein gewaltiger Tross setzte sich in Bewegung: Vier schwere Gespanne und zusätzlich vier weitere Kutschen durchquerten das Land, begleitet vom Tosen der Achsen, dem Schnauben der Pferde und dem fernen Ruf der Möwen, die uns bereits die Nähe des Meeres verkündeten. Der Ruf des Nordwinds trug uns voran, unwiderruflich, unaufhaltsam.

Die ehrenvolle Schildmaid Traluja trat in diesem Jahr in besonderer Verantwortung hervor – sie übernahm mit Entschlossenheit, Weisheit und unbeirrbarem Mut die Huscarl-Vertretung für Barbaca, den unermüdlichen Berserker. Ihre Führung sollte sich als goldwert erweisen – standhaft wie ein Fels in der aufgewühlten Brandung der Ereignisse.

Unterdessen trug sich ein weiteres Geschehnis von feierlicher Tragweite zu: Knorsten, genannt Bermudason, trat beschämt vor den Jarl Blorek, denn er hatte beim vergangenen Salinenfest seinen Reif vergessen – jenes Zeichen der Treue, das an Ehre und Bruderschaft mahnt. In aufrechter Haltung, von der nordischen Luft durchdrungen, sprach er seinen feierlichen Schwur:
„Bis zum Wintermarkt werde ich mich nicht mehr rasieren. Ich werde als Väterchen Frost erscheinen, mit Eis im Bart und Schnee im Blick.“

Ein Gelöbnis, das sogleich in das Buch der großen Schwüre einging.


Mittwoch – Aufbruch ins Unwetter

Als wir das küstennahe Lager erreichten, spürten wir sogleich: Diese Tage würden nicht von Sonne und Leichtigkeit getragen sein. Der Himmel spannte sich grau und drohend über das Land, als sei er aus geschmolzenem Eisen gegossen. Wolken, so schwer wie der Zorn der alten Götter, wälzten sich über das Meer und spuckten Wind und Regen in einem Ausmaß, das selbst altgediente Streiter erzittern ließ. Der Wind heulte wie ein verwundeter Fenriswolf, riss an Planen, peitschte Gesichter und peinigte die Hoffnung.

Der Aufbau geriet zur Prüfung von Körper, Geist und Glauben: Binnen kürzester Zeit waren wir bis auf die Knochen durchnässt, unsere Gewänder klebten wie zweite Haut, die Finger taub, die Seelen geprüft. Doch die Vagabunden gaben nicht nach. Wie eine Mauer gegen das Wetter stemmten wir uns den Elementen entgegen. Das Zelt von Üwey und Sneadis, eine Bastion gegen die Götterflut, wurde unter dem Einsatz von sechs wackeren Recken errichtet – und war am Ende das einzige, das den Wassermassen trotzte.

Das Zelt des Jarls – unser Banner in Stoff und Seil – wurde von nahezu allen errichtet. Es war nicht ganz dicht, doch es stand, und das war ein Zeichen. Ein Symbol dafür, dass selbst Sturm und Regen unseren Willen nicht brechen konnten.

Tippi, stets ein Fels in der Brandung, verzichtete aus kluger Voraussicht auf sein wärmendes Ofenzelt und barg sich stattdessen in einem einfachen A-Zelt. Laurenja, mit wachem Instinkt und klarem Verstand, verließ das Jarlszelt, um Tippi im Falle eines Unglücks eine Notunterkunft freizuhalten. So fand sie selbst Schutz bei Traluja und Mikael, die ihr Obdach und Wärme boten.

Doch der Abend hielt mehr bereit als nasse Stiefel und feuchte Felle: Der Huscarl Alrik Gooreson von Wingards Nordwacht lud zur Hochzeit seines Blutes. 160 Liter belgisches Bier ergossen sich in die Humpen wie Ambrosia, unzählige Currywürste verströmten Rauch und Wohlgeruch. Und selbst der Himmel hielt für einen Moment den Atem an, als das Fest entzündet wurde.

Der erste Tag war überstanden. Die Schlacht aber hatte kaum begonnen.


Donnerstag – Das Erwachen im Sturm

Die Nacht verging unter Donnergrollen und Peitschenschlägen des Regens gegen Leinwand und Leder.

Da geschah es: Knorsten, zurückgekehrt vom benachbarten Lager von Wingards Leibwacht, stürmte schreiend durchs Lager. „Die Plane fällt!“, rief er. Die Plane war bewusst gelockert – doch Knorsten handelte im Affekt. Gemeinsam mit der geweckten Huscarli Traluja, dem beherzten Björn und weiteren Helfern wurde die Plane niedergelegt.

Für diesen Akt erhielt Knorsten den Lagerahne – doch nicht aus Weisheit, sondern aus Torheit. Denn was folgte war bitter:
Am Donnerstagmorgen konnte nicht gefrühstückt werden. Die Plane musste neu errichtet, das Lager stabilisiert werden. Doch wie wir sind, machten wir aus der Not eine Tugend: Der Aufbau wurde verbessert, gestärkt, durchdacht.

Traluja trat beim Spontanen Abbau barfuß auf einen Hering und verletzte sich am Fuß. Und Laurenja reiste ab, zu nass, zu krankheitsgefährdet. Der Markt eröffnete verspätet, die erste Show entfiel.

Doch das Mahl linderte die Wunden:

  • Flammbauch von Haldor
  • Wikingertopf von Üwey und Thorben
  • Rote Beete Pfanne von der Völva Alva

Noch heute werden Lieder darüber gesungen.


Freitag – Das Thing der Götter

Der Regen hielt an, das Lager stand unter Wasser. Das Zelt von Traluja und Mikael verwandelte sich in ein inneres Hallenbad, während draußen die Elemente tobten.

Doch dann:
Iventos und Götz riefen zum Thing. Ein Novum. Der Markt stand vor dem Abbruch. Doch die Lager entschieden einstimmig: Wir bleiben. Der alte Götz vergoss Tränen.

Tippi eilte zum Baumarkt, um sein Zelt zu retten. Die erste Show fiel erneut aus, ins unserem Lager boten wir Entenangeln an, doch Angeln und Enten musste man sich selber mitbringen Wasser jedoch hatten wir mehr als genug.

Doch es gab auch Freude: Flainn (mit dem Jarl, der beim Zubern auf Flainn und Runa achtete) und Thore gingen zum ersten Mal in den Zuber, gemeinsam mit Fynn, Thorben und Mats – lachend, planschend, selig.

Beim nächtlichen Feuerlauf, als Flammenzungen den Himmel leckten und die Hitze auf den Gesichtern der Umstehenden tanzte, erhob sich plötzlich eine Stimme aus dem Kreis der Schaulustigen – halb im Scherz, halb getragen von archaischer Theatralik:
„Verbrennt die Hexe!“

Gelächter brandete auf, ein Spiel mit alten Bildern und düsteren Geschichten, wie es bei solch lodernden Ritualen nicht unüblich ist. Doch aus dem Kreis der Mutigen, die sich bereits barfuß auf die Glut vorbereitet hatten, erklang eine vertraute Stimme, scharf wie ein Pfeil, der sein Ziel sucht:
„Es muss eine fette sein – die brennt länger!“

Es war Tippi, der Schelm, der Fabulierer, der Mann, der in zehn Tavernen gleichzeitig Geschichten erzählen konnte.
Er hatte es gesagt – laut, deutlich, mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.

Und dann… sah er zu Traluja.

Nur einen kurzen Moment.
Ein flüchtiger Blick.
Oder doch zu lang, zu direkt, zu genau?

Traluja erstarrte. Nicht aus Scham, sondern aus Gewissheit. In ihrem Innersten loderte ein Feuer, das heißer brannte als jedes Lagerfeuer:
Er meinte sie. Ganz sicher.

Und sie wusste zugleich: Er würde es abstreiten. Immer.
Mit einem Lächeln. Mit einem Witz. Mit einem Humpen in der Hand.
„Nein, nein, Traluja – du bist doch keine Hexe“, würde er sagen.
„Ich meinte jemand ganz anderes.“
Vielleicht würde er sogar behaupten, der Blick sei Zufall gewesen – eine Laune des Feuers, ein Spiel der Schatten.

Aber Traluja war nicht dumm. Sie hatte viele Schlachten geschlagen – mit Worten, mit Waffen, mit Herz. Und in diesem Moment wusste sie:
Tippi hatte sie gemeint. Und er wusste, dass sie es wusste.

Die Nacht flackerte weiter, das Feuer knisterte wie flüsternde Stimmen alter Geister – und über allem hing ein unausgesprochener Schwur:
Dies war nicht das Ende. Nur der Anfang eines Spiels aus Sticheleien, Stolz und tiefer Freundschaft – wie sie nur unter Vagabunden wächst.

Kulinarisch war es ein Festmahl, wie es selbst an Odins Tafeln nicht üppiger hätte sein können:
• Tippis zarte Lammkeule, stundenlang im Verborgenen gegart, bis das Fleisch sich vom Knochen löste wie Nebel vom Morgenfeld.
• Der Curryreis von Sneadis, goldgelb, würzig, dampfend – ein Hauch fernen Südens inmitten nordischer Strenge.
• Und schließlich: Die legendäre Gnocchipfanne, erschaffen von den geschickten Händen von Alva und Arne – ein Werk aus Liebe, Kraft und endlosem Kneten.

Doch diese letzte Speise trug den Geschmack einer dunklen Weissagung in sich.
So köstlich sie war – leicht geröstet, mit Kräutern verfeinert, knusprig außen, weich im Inneren – so schwer lastete ihre Zubereitung auf Körper und Seele der Beteiligten.

Die Völva Alva, sonst beherrscht in Wort und Werk, stand am Ende der Prozedur erschöpft und mit Mehl beschmiert in der Feldküche. Ihre Haare zerzaust, ihre Geduld verbrannt wie das erste Blech, das versehentlich zu lange auf dem Feuer gestanden hatte. Ihre Stimme war kaum mehr die einer Sterblichen, als sie mit bebendem Finger auf die Reste der Teigschlacht zeigte und sprach:

„Nie. Wieder.“

Nicht als Bitte, nicht als Vorschlag – sondern als Fluch, beschworen über allen, die es je wagen sollten, das Gnocchiritual zu wiederholen. Die Sterne schienen zu flackern bei diesen Worten, und wer genau hinsah, meinte sogar, ein Krähenpaar sei vom Dach geflogen – als wollten sie den Schwur den Göttern selbst zutragen.

So gut die Gnocchis auch gewesen waren – besser noch als in jeder Taverne zwischen Reni und Asgard – so war doch allen klar: Diese Mahlzeit war ein einmaliges Geschenk. Ein Opfer. Ein letzter Tanz mit dem Teig des Wahnsinns.

Und die Völva würde diesen Pfad kein zweites Mal beschreiten.


Samstag – Der zweite Lagerahne

Rochri und Thore verließen das Lager.

Beim Männerzubern, jener heiligen Zeremonie aus Schweiß, Dampf und schamlosem Gerede, geschah das Unerhörte.
Knorsten, genannt Bermudason, hatte es – wie so oft – übertrieben.

Mit dem Elan eines junger Bären und dem Hochmut eines bereits gefeierten Lagerahnen sprang er in den Zuber, als sei es ein heiliger Quell, der nur seiner bedurfte. Er plätscherte, plantschte, spritzte. Er lachte laut, übertönte jedes tiefsinnige Gespräch, das an diesem Ort sonst üblich war.
Er erhob sich, prostete in alle Richtungen und deklamierte ein Lied – das von niemandem gewünscht, von niemandem verstanden, und selbst den Göttern vermutlich peinlich war.

Der Jarl Blorek, selbst mit Schaum im Bart und Met im Blick, erhob sich langsam, wie ein Wal aus den Tiefen Midgards, ließ das Wasser von seiner Rüstung tropfen und sprach mit Donnerstimme:

„Knorsten! Du schändest den Zuber! Verlasse ihn – oder ich lasse ihn entsalzen!“

Und so geschah es: Knorsten wurde aus dem Zuber verbannt.

Nicht ohne Trotz. Nicht ohne Widerstand. Doch letztlich – nackt wie einst die ersten Menschen, kroch er auf allen Vieren durch das Lager, vorbei an Bänken und Tischen zu seinem Zelt. Beaufsichtigt durch Jarl Blorek und Üwey

Es war ein Schauspiel.
Ein Mahnmal.
Ein Kapitel der Lagergeschichte, das sich mit Dampf und Schande zugleich in unsere Erinnerung brannte.

Doch der Jarl war gnädig – und sprach mit einem Grinsen, das selbst Loki geehrt hätte:
„Der zweite Lagerahne ist dir sicher, Knorsten. Doch wage dich nicht, dir den dritten leichtfertig zu verdienen…
Denn jener, der zum dritten Male Lagerahne wird,
dem wird eine Prüfung auferlegt – eine Strafe, die in keinem Liede besungen und in keinem Becher versenkt wird.
Eine Aufgabe, vor der selbst Berserker zittern.“

Was das sein wird?
Die Götter mögen es wissen.
Wir werden es erleben.
Doch Knorsten ahnte – nackt und dampfend – dass sein Pfad kein leichter sein würde.

Der Zubermeister offenbarte: Dies war sein letzter Markt. Wir ehrten ihn – im Herzen.

Zum Trost:

  • Möhreneintopf von Grimwald
  • Pfannkuchen von Knorsten
  • Kotelettstrang von Blorek

Alles perfekt. Noch heute gelobt.


Sonntag – Das Mahl der Götter

Das Frühstück? Dekadent.

Es war kein gewöhnlicher Start in den Tag. Es war ein Mahl, das selbst die Hallen von Walhall vor Neid erblassen ließ. Der Duft von Spießbraten, durchzogen von Raucharoma, vermischte sich mit dem sämigen Dunst von Spiegelei und dem würzigen Hauch gebratener Salami.
Ein riesiges Stück Kassler, goldbraun gebacken, wurde in Scheiben geschnitten, als wollte man einen Altar aus Fleisch errichten. Spiegelei, Reisei, ein wenig Rührei auf Brot, ganz viel Bacon, dazu die allseits geliebte Brotzeitplatte mit Aufschnitt, Gurke, Käse und allem, was das Herz begehrte.

Tippi, der stille Meister des kulinarischen Morgens, war früh aufgestanden, hatte geschnippelt, gewendet, gekocht, gebraten, gewürzt – und geschwitzt.
Lange schwieg er. Doch irgendwann – als das Feuer loderte, das Fett brutzelte und das Chaos des Lagers sich weigerte, in Ordnung zu verfallen – geschah es:

Tippi fuhr aus der Haut.
„Bin ich hier der einzige, der den Morgen retten will?!“, grollte er, und seine Stimme war wie ein Hammerschlag gegen träge Gedanken. „Wollt ihr alles warm oder erst zum Abendmahl verzehren?!“

Die Worte hallten durch das Lager.
Ein Moment der Stille.
Ein Innehalten.
Man sah in seinen Blick – da war kein Zorn, nur die erschöpfte Klarheit eines Mannes, der wusste, was ein gutes Frühstück bedeutete.

Und siehe da: Die Trägheit wich.

Plötzlich waren Hände da.
Viele.
Jeder griff zu. Holz wurde nachgelegt, Teller gereicht, Becher gefüllt, Brote geschnitten. Die Spiegeleier flutschten wie geschmiert auf die Teller, das Rührei dampfte in den Schüsseln, selbst die Salami zischte zufriedener in der Pfanne.

Am Ende war es ein Festmahl – ein wahres Werk der Gemeinschaft.

Und als Tippi sich setzte, mit einem Becher Met und einem gefüllten Teller, sprach er kein Wort mehr. Aber das Lächeln in seinem Bart verriet alles.

Dank an Tippi – doch Brotzeit ist Gemeinschaftssache.

Abends dann Dazu:

  • Schnitzel mit Zigeunersoße von Knorsten
  • Tomatensuppe von Arne
  • Minifladenbrote von Traluja

Ein letzter Abend voller Glanz.

Am Abend zur Nacht rief Ragner, Jarl der Wingards Nordwacht, in seine Jurte.
Blorek, Tippi, Arne, Haldor und Ole folgten. Gesang, Trank, Bardin – ein Abend für die Götter. Draußen klatschte der Regen gegen Zeltplanen, als wolle er sich Eintritt erzwingen in unsere kleine Welt. Der Wind zerrte an den Stangen, rüttelte an den Seilen, doch er fand keinen Weg hinein. Denn die Jurte stand.

Groß, rund und gewaltig erhob sie sich inmitten des Lagers wie eine Festung aus Stoff – errichtet nicht nur gegen Wind und Wetter, sondern auch gegen trübe Gedanken und müde Glieder. Ihr Herz war das Feuer.
Ein Feuer, das knisterte, flackerte, wärmte – nicht nur die Hände, sondern auch die Seelen.

Hier saßen wir, eng beisammen, geborgen wie in einer Sagenhöhle.
Musik erklang, leise zuerst, dann mutiger, getragen von Stimmen und Saiten, von Trommel und Lachen. Es war eine jener Nächte, in denen sich Zeit auflöst – nur noch das Jetzt zählt, das Lied, der Schluck Met, das schimmernde Rot des Feuers auf gelösten Gesichtern.

Der Regen tobte, doch wir lachten.
Der Wind heulte, doch wir sangen.
Die Welt da draußen war nass, kalt und grau –
unsere Welt darin jedoch war gold und glühend.

Und mittendrin, der Jarl.
Noch um drei Uhr in der Nacht saß er dort, mit schimmerndem Blick, die Schultern von Müdigkeit gesenkt, aber das Herz noch wach. Er sprach, lachte, hörte zu – ein Herrscher nicht durch Titel, sondern durch Nähe. Und dann – als die meisten bereits lagen – erhob er sich.
Nicht, um zu ruhen.
Nicht, um zu träumen.

Um sieben Uhr stand er wieder auf den Beinen, vier Stunden Schlaf, nicht mehr, um dem kommenden Tag ins Auge zu blicken.
Ein Hauch von Wahnsinn.
Ein Funken Heldentum.
Oder beides.

Denn so sind sie, unsere Nächte:
wild und zärtlich, töricht und wahr.

Und wenn draußen die Götter wüten, dann sitzen wir im Kreis der Jurte – mit Musik in der Brust, Met im Krug und Feuer in der Mitte.
Unbesiegbar.


Montag – Das Ende im Licht

Endlich Sonne!
Der Abbau geschah in Licht und Leichtigkeit.
Belegte Brötchen nährten die Müden.
Um 12 Uhr war alles verladen.
3 Stunden Rückfahrt, 2,5 Stunden Nachbereitung.


Epilog: Dank und Ehre

Unser Dank gilt Iventos, stets offen, freundlich, lösungsbereit.


Und dann war da noch Götz, der Platzmeister.

Ein Mann, der mit dem kleinsten Quadratmetermaß bewaffnet durch die Welt geht – und dennoch für jeden ein Plätzchen findet. Man könnte meinen, seine Maßeinheit sei der halbe Fuß eines Hobbit, doch mit geschicktem Blick, sanftem Lächeln und einer Geduld, die Göttern zur Ehre gereicht, zaubert er aus jedem Stück Wiese ein Reich für Lager, Zuber und Wahnsinn.

Er misst klein – aber denkt groß.
Denn hinter seiner scheinbar akkuraten Art verbirgt sich ein Herz, das größer ist als jeder Festplatz. Er hört zu, vermittelt, löst Konflikte, lacht mit uns – und ist stets da, wenn irgendwo ein Hering fehlt, ein Meterband klemmt oder eine letzte Entscheidung ansteht.

Er bewegt sich durch die Reihen wie ein weiser Waldläufer zwischen Zelten und Pfannen, kennt jede Furche im Boden, jede Eigenart des Windes – ein Meister des Unauffälligen, und doch unersetzlich.

Man muss ihn einfach lieben.
Nicht, weil er laut ist – sondern weil er immer da ist. Weil er das Chaos zähmt, ohne es zu brechen.
Weil er uns Raum gibt – im Herzen und auf dem Platz.

Am Rande der großen Taten, während Banner geraubt, Kessel getragen, Scherze gerissen und Kämpfe gefochten wurden, geschah etwas, das nicht mit Gold aufzuwiegen ist: Der junge Fynn Haldorson, Sohn des ehrenvollen Kriegers Haldor, entpuppte sich als stiller Held des Herzens.

Mit wachem Blick, freundlicher Stimme und einer Ruhe, die viele Erwachsene vermissen lassen, kümmerte er sich unermüdlich um unsere jüngsten Vagabunden – die wilde Runa, Tochter des Jarls, und den fröhlichen Flainn, Nachteule und kleiner Quatschmacher mit großem Mut.

Fynn spielte, lachte, erklärte, tröstete, half beim Anziehen, beim Essen, beim Spielen – mit einer Selbstverständlichkeit, als sei es das Ehrwürdigste, was ein junger Krieger tun kann. Er wurde zu ihrem Schild und ihrem Freund, zu einem Fels in der bunten, trubeligen Welt des Lagers.

Und dabei sorgte er noch für das Feuerholz, unermüdlich hackte er das Holz gemeinsam mit den Kleinen, alles unter Anleitung und Trauer aufgrund der Arbeitslosigkeit von Arne unserem Holzhackmeister.

Wer ihn beobachtete, sah nicht nur einen Jungen, sondern einen wachsenden Mann, der bereits versteht, was es heißt, Verantwortung zu tragen – nicht mit Schwertern, sondern mit Wärme und Hingabe. Und vielleicht, so flüstert man, hatten selbst die Götter ein Lächeln übrig für diesen jungen Haldorson, der tapferer war als manch Berserker – und sich seinen Platz unter den Großen still, aber ehrenvoll erwarb.

So endete sie:
Die episch-verregnete, von Sturm gezeichnete, doch unvergesslich heldenhafte 20. Schlacht von Nordendi.

Und wir waren dabei.

4 Kommentare

  1. Björn Sobolewski

    Wir halfen gern im Sturm das wehende Tarp zu erden unter, dem Ruf eures 2fachen Lager ahnen knorsten folgend .
    Gern waren wir an der Seite Eures Krieders haldur im Schildwall der Schlacht um Nordendienst.
    Gern haben wir zur Vereinigung unseres Huskarl alrick und seiner Maid sara, sowie zum Thing Abend In der Jurte von Jarl Ragnar geladen und mit euch das Leben und die Kameradschaft der Suppen und Freund gefeiert!
    Selbst verständlich haben wir zuvor unseren Allvater um Zustimmung gebeten.

    Es war uns ein Fest.
    Für ragnar’s Wigrid Nordwacht
    Bjørn Eisenschädel

  2. Björn Sobolewski

    Wir halfen gern im Sturm das wehende Tarp zu erden, dem Ruf eures 2fachen Lager ahnen knorsten folgend .
    Gern waren wir an der Seite Eures Kriegers haldur im Schildwall bei der Schlacht um Nordendi.
    Gern haben wir zur Vereinigung unseres Huskarl alrick und seiner Maid sara, sowie zum Thing Abend In der Jurte von Jarl Ragnar geladen und mit euch das Leben und die Kameradschaft der Sippen und Freund gefeiert!
    Selbst verständlich haben wir zuvor unseren Allvater um Zustimmung gebeten.

    Es war uns ein Fest.
    Für ragnar’s Wigrid Nordwacht
    Bjørn Eisenschädel

  3. Traluja

    Es war ein anstrengender, aber wunderschöner Markt.  

    Ich bin unglaublich stolz auf uns, dass wir trotz des eher schlechten Wetters uns da so einen schönen und tollen Markt draus gemacht haben.

    Ich hoffe, dass ich ein guter Ersatz huscarl war und möchte mich einfach noch mal bei allen bedanken für diesen schönen Markt und dass wir uns das so toll gemacht haben, wir sind einfach eine tolle truppe.

    Danke leute

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