Der letzte Markt des Jahres – Der Mystische Wintermarkt zu Reni (III)
Der letzte Markt des Jahres – Der Mystische Wintermarkt zu Reni (III)

Der letzte Markt des Jahres – Der Mystische Wintermarkt zu Reni (III)

Es war, als hätte der Winter selbst seinen Atem über Reni gelegt – ein Hauch aus Frost, Schatten und schweigender Mystik. Zum dritten Male in Folge erhoben wir Vagabunden Renis unsere Banner zum Mystischen Wintermarkt, und erneut folgten befreundete Sippen unserem Ruf:
Noctuae, Nerdvana, Vokterne Sleipnirs, die Ritterschaft Tecklenburger Land, Vri Luit und die Schwarze Horde.


Die Geburt der Jurte – und ein neues Vorratsreich

Zum ersten Male erhob sich unsere neue Jurte über einem Markt – ein rundes, warmes Herzstück des Lagers.
Dicker Stoff, knisterndes Feuer, Stimmen und Atem, die die Kälte bezwangen.
Dank gilt allen Spendern und den Beratern von Jurtenland.

Da in Nordendi nicht nur die alte Lagerplane zerbarst, sondern auch unser Vorratszelt in die Schatten überging, stellte Jarl Blorek großzügig sein eigenes Zelt zur Verfügung.
So wuchs an der Seite der Jurte ein neuer Vorratsbau, so groß und würdig, dass er wirkte, als besäßen wir ein kleines eigenes Marktviertel.

Ein Segen – denn endlich hatten wir genug Platz für all unsere Schätze.
Vor allem für mehr Bier.

Was wäre ein Wintermarkt ohne angemessene Vorräte?

Natürlich ließen es sich Jarl Blorek und der Huscarl nicht nehmen, in der Jurte zu nächtigen.
Eine Entscheidung, die sie am Morgen mit dem Gesichtsausdruck von Männern bereuten, die als Letzte schlafen gehen, aber als Erste geweckt werden.


Der schnellste Aufbau seit Menschengedenken

Noch ehe die Sonne sich erhob, standen Zelte, Planen und Feuerstellen.
Der Aufbau geschah parallel in Teams, schneller als je zuvor.
Man munkelt, selbst Odin habe beeindruckt genickt.


Der Markt der Männer (und einer, die fast wie ein Mann war)

Die Frauen blieben bei diesem Markt lieber in ihren warmen Langhäusern – verständlich, denn der Winter biss wie ein hungriger Wolf.

Doch Traluja, stark wie das Eisen Midgards und stur wie der Nordwind selbst, entschied sich mit den Männern zu lagern.
Und was soll man sagen:
Sie tat es fast wie ein Mann.

Nur manchmal – in den Stunden, da die Finsternis auch die Mutigen schüttelt – musste Tippi als Sicherheitspenis herhalten.
Ein Amt, das er ohne jede Klage annahm. Ehrenhaft. Standfest. Warm.


Die Krönung eines Schlafmützenreiches

Thorsten… verschlief.

Und erhielt somit seinen unsterblichen Titel:

Prinzessin Knorsten SmSix von Bermudason aus der Normandie.

Der Name hallte durchs Lager, durch die Nacht und vermutlich noch bis in die Träume des nächsten Morgens.


Haldors Ehrentag

Mitten im Wintergeflüster feierte unser Haldor seinen Geburtstag.
Es gab Speise, Met, Lachen – und ein neues Zeltportal, so prächtig, als führe es direkt in die Hallen der Götter.


Die Speisekammer der Götter – Flammen, Frost und Festgelage

Unsere Speisekammer war reich gefüllt und noch reicher an Können:

  • Laurenja, die Hüterin der Töpfe, versorgte uns bereits beim Aufbau mit warmen Speisen, die selbst die Müdigkeit aus den Knochen jagten.
  • Tippi, Metmeister und Gulpopo-Magier, bereitete ein Gericht aus Fleisch, Kräutern und geheimen Zutaten zu, das schmeckte wie eine Umarmung nach einem Schneesturm.
  • Traluja, Herrin der Fladenbrote, kniete am Feuer wie eine Priesterin und formte Teig, der im Frost knisterte, bevor er golden wurde.
  • Prinzessin Knorsten erschuf einen Wintereintopf, so gehaltvoll, dass man damit Kriege gewinnen oder Schneestürme beschwichtigen könnte.

Die flammenden Brote – ein Spektakel für die Besucher

Am Sonntag wagten es Traluja und Tippi, ihre Kunst nicht in der Küche, sondern mitten auf dem Markt zu zeigen.
Umringt von neugierigen Besuchern buken sie Fladenbrote auf Pfannen, die zeitweise wie Opferfeuer der Götter brannten.

Doch beide behaupteten ruhig:
„Alles im Griff.“

Und erstaunlicherweise… hatten sie es tatsächlich.

Der Duft zog durch die Gassen, und viele Augen sahen zu – manche bewundernd, manche hungrig, manche voller Angst um die Pfannen.


Tipis edelster Met – der Fall der Schwachen

Am Samstagabend ließ unser Metmeister seinen edelsten Tropfen kreisen – ein Gebräu aus Honig, Kräutern und vermutlich einem Funken göttlichen Zorns.

Üwey und Knorsten… waren diesem Trunk nicht gewachsen.

Sie sanken in sich zusammen wie zwei Pelzdecken, die zu früh aufgehängt wurden.
Knorsten wagte nicht einmal, die Latrine allein zu besuchen – dunkle Geister flüsterten ihm zu, er werde gewiss fallen.

Doch mit Hilfe der Brüder – mindestens zwei pro Bein – schaffte er das Unmögliche:
Er erreichte die Toilette.

Ein Sieg, der Legenden gebiert.


Der Götterentscheid

Andreas von Noctuae, überzeugt von der Stärke seines Gottes, forderte unseren Jarl heraus und behauptete, die alten Götter seien schwach geworden.

Der Kampf am Samstag war kurz.
Sehr kurz.

Jarl Blorek schlug ihn nieder wie einen Windstoß in der Nacht.
Andreas kniete erneut vor ihm, besiegt und zweifelnd.

Blorek fragte sogar, ob er absichtlich verloren habe –
denn so leicht sei es selten gewesen.

Die alten Götter obsiegten erneut.


Der Abschied

Der Abbau verlief wie immer: ruhig, effizient, beinahe unheimlich schnell.

So endete der letzte Markt des Jahres –
warm trotz des Winters,
hell trotz der Nacht,
und voller Geschichten, die man noch lange am Feuer erzählen wird.

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